Hast du auch schwarze Pädagogik in den Genen?

24.04.2024

Hast du auch schwarze Pädagogik in deinen Genen? Kennst du Sprüche wie diese:
"Lass dein Kind ruhig schreien …, das kräftigt die Lungen!"
"Erziehung ist ein Kampf, bei dem du die Oberhand behalten musst, sonst tut es dein Kind …".
"Nur ein Kind, das gehorcht, ist ein gutes Kind …".
"Mama ist ganz traurig, wenn du jetzt das nicht machst …".
"Du bist schuld, dass Mama jetzt so wütend ist!".

Wenn du jetzt denkst, na ja, das war halt früher so normal, bist du auf dem Holzweg. Es gab schon immer liebevolle Mütter und Väter und ja auch die grausamen. Aber diese Sprüche und die Haltung der "kalten Mutter" stammen aus eine Zeit, die wir drittes Reich nennen. In dieser Zeit gab es ein Buch, "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind". Aus diesem stammen diese Sprüche und noch viel mehr. Es geht nur darum, das Kind zu reinigen, nach der Uhr zu füttern und es sonst, sich selbst zu überlassen. Fürsorge Fehlanzeige. Parallel dazu gab es deutschlandweite Kampagnen und Mütterkurs, in denen genau das einer ganzen Generation von jungen Müttern ins Gehirn gewaschen wurde.
Dazu gab es keine Aufarbeitung und auch nach dem Krieg wurden diese, als "wissenschaftlich" angesehenen Anweisungen noch befolgt. Eine Bindungsarme Erziehung des Nachwuchses ist gut, wenn man Soldaten braucht. Wer sich ein bisschen auskennt weiß, dass diese Vorgehensweise zu Gefühlskälte und der Unfähigkeit zu sozialem Verhalten führt.
Ich war entsetzt, als ich diese Zusammenhänge erkannt habe und festgestellt habe, dass diese Sätze immer noch von der Mutter an die Tochter weiter gegeben werden, als Anweisung, wie man es richtig macht.
Man nennt das "soziale Vererbung". Ich bin froh, dass nicht alle Mütter sich vorschreiben ließen, ihre Kinder so zu erziehen. Wenn eine Mutter sich nach ihrem Herzen richtet, kann sie gar nicht so viel falsch machen. Doch Mütter sind oft unsicher und nehmen dann auch oft unsinnige Überlieferungen an. Also lassen sie ihr Kind schreien, obwohl es ihnen das Herz zerreißt, es nicht hochzunehmen.
Kinder haben Hunger, wenn sie Hunger haben und nicht alle 120 Minuten. Sie haben kein Zeitgefühl, wenn sie schreien, haben sie etwas und wenn sie ihre lebensnotwendige körperliche Zuwendung nicht bekommen, verlieren sie ihr Urvertrauen und die Grundlage für eine unsichere Persönlichkeit ist gelegt.
In meinen Coachings habe ich überwiegend mit Menschen zu tun, denen ihr Urvertrauen fehlt. Mangelndes Selbstbewusstsein und als Kompensation Leistungsstreben und Perfektionismus, später Depressionen und Burnout sind oft die Folge.
Tue deinem Kind so etwas nicht an, höre nicht auf solch unmenschlichen Regeln. Wenn du selbst so erzogen wurdest, kümmere dich um die Heilung deiner verletzten Seele und höre auf dein Herz. Wenn sich etwas falsch anfühlt, ist es das meist auch.